Unser Auftraggeber wollte seine Produktionsstätte erweitern und dazu brauchte er einen geschlossenen Produktionsraum, der entsprechend sauber ist um bestimmte Arbeiten darin durchführen zu können. Ursprünglich war das Ziel ein ISO8-Sauberraum als Generalausführung mit der gesamten dazugehörigen Maschinentechnik, Gebäudeautomation und Sauberraumarchitektur einschließlich Umkleideräumen gebaut werden.
Die Aufgabe
Heute sind die Bedürfnisse enorm groß, nur in den meisten Fällen, so um 98 %, werden diese wegen den hohen Kosten einfach nicht erfüllt. Unsere Firma wurde deshalb mit in die Ausschreibung genommen, weil in der Vergangenheit sie sich schon bewiesen und Vertrauen geschaffen hat. Der Auftraggeber wusste, dass wir mit ihm zusammen Lösungen und Kompromisse finden können, die mit dem Budget zu vereinbaren sind und gelichzeitig damit die geplanten Ziele erreicht werden.
Die Lösung
Einer der teuersten Gebiete der Sauberräume ist die Haustechnik und die architektonische (bauliche) Umgestaltung. Wenn hierbei gespart werden kann oder die Kosten optimalisiert werden können, dann kann man mit sehr viel weniger Ausgaben rechnen.
Während der Abstimmungen haben wir eine Reihe Möglichkeiten vorgeschlagen die signifikant die Kosten niedrig gehalten haben. Wahr ist aber auch, dass der Auftraggeber vom ISO Zertifikat und der Validierung des Raumes abgesehen hat. Unsere Messungen haben aber nach der Ausführung im Raum ein ISO8 Niveau gebracht, was eigentlich gar nicht erhofft war. Bei der Verwirklichung des Systems haben wir darauf geachtet, dass die begründeten Ansprüche erfüllt werden, und während der ganzen Phase waren wir bestrebt, dass unsere Arbeit auch im Detail die Produktion nicht verschmutzt. Es kann sein, dass der Raum eine ISO8 Einstufung erreichte, aber wenn während der Produktion oder Verpackung im Raum Staub und Verschmutzung auftritt, dann war alles umsonst (dieser Teil ist es wert ein anderes Gutachten darüber zu erstellen).
Am Ende entstand durch unsere technische Lösung ein System, in dem die Grundfläche des Gebäudes 1000 m2 geblieben ist, aber der nötige Luftaustausch um die Hälfte sank. So wurden die beiden 20.000m³/h Belüftungsgeräte für den gestiegenen 13-fachen Luftaustausch ausreichend. Die Belüftungsgeräte kamen auf das Dach des Saberraumes, aber innerhalb der Halle. Die Kühlung und die Heizung haben wir mit den Daikin Klimaanlagen mit Direktverdunstung gelöst, die mit den Wärmetauschern der Belüftungsanlagen zusammengearbeitet haben. Die HEPA Filter haben wir in die Anlage integriert und haben die Luftzufuhr mit den halbkreisförmigen EXANDAIR-Textilkanäle gesichert. Die Absauger haben wir an den beiden Längsseiten des Raumes angebracht. Die Wände des Gebäudes wurden ausgetauscht, nun sind Sandwichpanele mit Mikrorippen eingebaut, die Stützen und Säulen sind unverborgen geblieben, die begehbare Zwischendecke ist auch geblieben. Die neue Beleuchtung und Verglasung kam nicht in die Fläche der Wandpanele. Es wurde ein ESD Boden verlegt. Die Begehung und der Verkehr passiert durch automatische Türen.
Der größte Vorteil des so entstandenen Systems ist, dass wir die Investitionskosten verglichen zu den geplanten Kosten um 50 % reduzieren konnten, ohne große Kompromisse eingehen zu müssen. Die Begehbarkeit der Zwischendecke ist geblieben, und wegen den neuen Luftkanälen ist der Verkehr da oben viel leichter geworden. Dank den Textil-Luftkanälen ist die Luftverteilung absolut zugfrei geblieben, so konnten sich die Operatoren nicht beschweren, die bei den herkömmlichen Systemen bei der Arbeit genau unter solche Belüfter geraten sind. Auch die Betriebskosten sind gesunken, Dank der Optimalisierung der Anzahl der Anlagen und den hocheffektiven Daikin DX Kühlanlagen. Damit, dass die HEPA Filter in die Belüftungsgeräte gekommen sind ist die Anzahl dieser bedeutend gesunken und so auch ihre Wartungskosten.
*Ein sauberer Raum ist ein Raum, der deutlich sauberer als der Durchschnitt ist, aber unter dem ISO8-Sauberkeitsniveau liegt.
